Die Bösewichte in den Abenteuerthrillern
Als Autor der »Erik & Amelia«-Serie liebe ich es, komplexe Bösewichte zu erschaffen, die meine Leser fesseln. Schon seit meinem ersten Roman experimentiere ich damit, unterschiedliche Arten von Schurken auftreten zu lassen, die meine Protagonisten vor scheinbar unlösbare Probleme stellen. In der »Passagier aus Chicago« beginnt das mit dem Bootsbesitzer in South Lake Tahoe, der Eriks Freund Frank zum Spielen bringen will, und ihm dafür Geld leiht.
Naturgemäß viel böser wurde es in den ersten beiden Abenteuerromanen der »Erik & Amerlia«-Serie: In »Stevens Pass« tauchte der wuchtige Mafioso Orson Corbyn auf. Dieser triebgesteuerte Gangsterboss mit alkoholischer Ader ließ nichts unversucht, um den Helden das Leben schwer zu machen. Im ersten Buch der Reihe ging es ihm um einen wertvollen Schatz, den er um jeden Preis an sich bringen wollte, im zweiten Band dann um blinde Rache an meinen Protagonisten, die seine Pläne durchkreuzt hatten. Corbyn war impulsiv und brutal – der klassische Mobstereotyp in einem italienischen Maßanzug.
In meinem neuen Thriller »Staatsstreich« habe ich ganz andere Bösewichte erschaffen: den gerissenen Ex-Agenten Hans Stahl, den skrupellosen Industriellen Hermann Kauz und die intrigenführenden Minister Mendoza und Suárez. Diese Charaktere sind das krasse Gegenteil des impulsiven Mafiosos Corbyn. Sie agieren aus dem Hintergrund, ziehen unbemerkt die Fäden einer weitreichenden Verschwörung. Ihr Ziel ist ein Umsturz mithilfe eines uralten Nazi-Goldschatzes.
Herausforderungen mit neuen Bösewichten
Diese neuen Bösewichte sind kaltblütige Strategen, schwer greifbare Schattengestalten. Sie stellen für meine Helden eine ganz andere Herausforderung dar als der triebgesteuerte Gangsterboss Corbyn, der auf Rache aus war. Mich als Autor reizt es, solche unterschiedlichen Schurkencharaktere zu entwickeln und spannende Handlungen um sie herum zu stricken.
Meine Leser sollen durch stetig neue, unerwartete Wendungen überrascht werden. Ich wollte ja keine gewöhnlichen Thriller schreiben. Ich hoffe, dass meine Leser diesen Wechsel vom impulsiven Mafioso zu den kühl kalkulierenden Strippenziehern in meinem neuen Buch genauso schätzen wie ich als Autor.
In meinem nächsten Thriller plane ich erneut einen völlig anderen Bösewicht. Noch verrate ich nicht zu viel, aber er wird wieder eine neue Facette des Bösen verkörpern. Diese Vielfalt an Schurken und ihre spannenden Psychogramme sind es, die meine Arbeit so reizvoll machen. Ich freue mich auf das Feedback.